Ton reparieren – So geht’s

Da Ton besonders leicht brechen kann, ist es schön zu wissen, dass man ihn relativ einfach wieder reparieren kann. Er lässt sich nämlich sehr gut und einfach kleben. Nehmen wir das Beispiel von Terrakotta Blumentöpfen. Jeder kennt sie. Das Material kann durch einfaches Gegenstoßen bei der Gartenarbeit oder bei dem Spielen mit einem Ball leicht zerbrechen. Dann liegt der Topf in zahlreiche Scherben zersprungen am Boden.

Oder eine selbst getöpferte Vase ist einem aus der Hand gerutscht. Diese Stücke müssen deswegen aber nicht unbedingt im Müll landen, da Ton, Keramik oder auch Porzellan (siehe auch Kaltporzellan) ganz einfach wieder repariert werden kann.

  • Für gebrannten Ton empfiehlt sich Zweikomponenten-Konstruktionsklebstoff auf Epoxidharzbasis in der Töpfern Grundausstattung. Dieser bietet sich besonders gut bei Reparaturen von unbehandeltem Ton an.
  • Für Porzellan kann man z. B. auch Sekundenkleber verwenden. Dieser eignet sich allerdings nicht für Ton. Er zieht nämlich zu sehr in den Ton ein und kann deshalb nicht so stabil und effektiv kleben.
  • Für das Reparieren von zersprungenen Töpferwaren benötigt man außer den Scherben und dem Kleber noch Klebeband und gegebenenfalls eine Pinzette und einen Cutter.

Wie funktioniert die Reparatur von Ton?

Als Erstes sollten alle Scherben aufgesammelt werden. Auch die kleinsten und scheinbar Unbedeutenden. Denn je mehr Teile man wieder zusammenfügen kann, desto lückenloser wird das Endprodukt. Dann ist es wahrscheinlicher, dass man das Objekt wieder vollständig herstellen kann. Somit kann das Aussehen am ehesten wieder hergestellt werden. Falls man allerdings nicht alle Stücke findet oder Teile zerbröselt sind, kann der Kleber auch überbleibende Lücken verschließen.

  • Einen Schritt sollte man vor dem Anrühren des Klebers jedoch noch beachten. Man sollte das Zusammensetzen der Teile vor dem Kleben einmal ausprobieren. Das dient einmal zur Kontrolle, ob alle Teile vorhanden sind und auch zur Planung der Zusammenfügung. Diese sollte von unten nach oben passieren. Das ist besonders wichtig, da der Kleber, wenn er einmal zusammen gemischt ist, schnell verbraucht werden sollte. Er hat nämlich eine kurze Trockenzeit.
  • Die einzelnen Scherben sollte man vorher noch gründlich reinigen. Am besten entfernt man mit einem Pinsel Staub und Dreck von den Kanten, damit der Kleber auf eine saubere Fläche aufgetragen werden kann. Dabei sollte man darauf achten, die Klebestellen nicht anzufassen, damit kein Fett von den Fingern auf den Ton übertragen wird, der das Kleben vermindern kann.
  • Dann kann der Kleber nach seiner Anleitung angerührt und an den Kanten aufgetragen werden. Wenn man merkt, dass der Ton den Kleber stark aufsaugt, sollte man ihn dementsprechend dicker auftragen. Die Teile werden nun Stück für Stück an dem Objekt wieder zusammengefügt.
  • Nachdem das Objekt vervollständigt ist und alle Teile an der richtigen Stelle kleben, kann man die Tonstücke noch fixieren. Dafür muss man die verklebten Stellen einfach mit Klebeband überkleben. Achtung: Dafür sollte kein stark klebendes Klebeband verwendet werden. Am besten eignet sich hierfür Kreppband, da es sich leicht wieder lösen lässt.

Nach dem Kleben

Das Objekt sollte jetzt je nach Kleber bis zu 48 Stunden austrocknen. Danach kann das Klebeband wieder entfernt werden. Falls überschüssiger Kleber aus den Rissen gequollen ist, kann man diesen jetzt mit dem Cutter einfach abschneiden.

Für Keramiken, die wasserfest sein müssen und es vor dem Bruch waren, sollte man einen bestimmten Kleber benutzen. Sie können mit einem wasserfesten Zweikomponenten-Konstruktionsklebstoff auf Epoxidharzbasis repariert werden. Es gibt außerdem Kleber, der besonders hitzebeständig ist und auch bei Reparaturen von Ton vor dem Brennen verwendet werden kann. Siehe auch Ton schlagen.

Kintsugi – Nicht nur eine Reparatur

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Eine aus Japan stammende Tradition des Flickens von Keramiken bietet eine ästhetische Möglichkeit bei zerbrochenen Tonstücken. Hierbei werden die Risse mit einem Lack, der untergemischtes silbernes oder goldenes Puder enthält, geschlossen. Die Bruchstellen bleiben dadurch sichtbar und werden sogar hervorgehoben. Der Grund hinter dieser Tradition ist das sogenannte Wabi Sabi. Das setzt sich aus den Teilen zusammen:

Wabi: Wo das Schöne und in einer Einfachheit bei Kaputtem hervorgehoben werden soll und Sabi: Wo Schönheit durch das Alter erhalten wird. Das Objekt bekommt also durch sein Kaputtgehen und sein Alter eine gewisse Wertschätzung, die es vorher nicht hatte. Es wird somit aufgewertet.

Diese Technik ist leider ziemlich teuer. Man kann aber einen ähnlichen Effekt generieren. Dafür müssen nur Schlagmetall-Flocken auf dem aufgetragenen Kleber gelegt werden. Wenn der Kleber trocknet, leuchten die Bruchstellen wie bei der Kintsugi Technik, golden.

Wenn es um Reparaturen wie Dellen oder herausgesprungene Teile geht. Dann können diese mit Spachtelmasse für Keramik wieder geschlossen werden. Der Vorgang ist dafür ähnlich wie bei dem zusammen setzen von Scherben.

Die Stelle muss man also vorher reinigen, damit die Spachtelmasse keinen Dreck oder Flusen einschließt. Dann rührt man die Masse nach Anleitung an. Für das Auftragen sollte man einen Spachtel verwenden. Wenn die Stelle geflickt ist, muss gewartet werden, bis sie ausgetrocknet ist. Anschließend kann man überstehende Teile der Spachtelmasse abfeilen und zusätzlich noch mit Schmirgelpapier ebnen. Bei bemalten Keramiken kann man die Stelle dann bemalen.

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