Ton Techniken – Übersicht und Tipps

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Sei es eine Schale, eine Vase, eine Kugel oder doch eher die gute alte Tasse – das alles und vieles mehr, kann man aus Ton fertigen. Welche Methode jedoch am besten ist, um diese Formen zu erreichen, ist alles eine Frage der richtigen Technik. Im Nachfolgenden wird eine Übersicht gegeben, über die verschiedenen Ton Techniken und wie man sie ausführen kann.

 

Welche Ton Techniken gibt es?

Bei den gängigen Ton Techniken wird unterschieden, ob es sich um Aufbaukeramik, Drehkeramik oder doch eher Gießkeramik handelt. Zur Aufbaukeramik gehören die Pinch Technik, die Wulsttechnik und die Plattentechnik. Alles, was mit einer Töpferscheibe hergestellt wird, nennt man Drehkeramik. Bei der Gießkeramik wird Töpferware mit Gipsformen hergestellt, diese Methode wird oft benutzt, wenn eine Keramik gleich mehrfach produziert werden soll.

  • Die Drehkeramik bietet sich oft beim Herstellen von Tellern, Tassen und Schüsseln an.
  • Bei der „Pinch“ Technik wiederum wird ohne jegliches Werkzeug gearbeitet, um einfache Schalen und kleinere Tonskulpturen anzufertigen.
  • Die Wulsttechnik wird angewendet beim Modellieren von größeren Objekten und Gefäßen.
  • In der Überformtechnik wird die Tonplatte über eine Gipsform gelegt, um die angestrebte Form zu erhalten.
  • Bei der Einformtechnik wird der Tonklumpen in eine Gipsform gelegt, um zum Beispiel: Kugeln herzustellen.
  • Die Plattentechnik wird genutzt, wenn man vorhat eine geometrische oder akkurate Figur zu töpfern wie zum Beispiel: Würfel und Zylinder.

 

Ton Techniken zum Glasieren

Damit das fertige Werk aus Ton auch wasserfest ist, wird es glasiert. Auch hier sind die richtigen Ton Techniken gefragt. Simpel beschrieben handelt es sich beim Glasieren um das Auftragen einer glasähnlichen Lackschicht durch Hitze. Gängige Küchenherde können die benötigte Temperatur nicht erreichen.

Ungebrannte Lackierungen sind allerdings nur rein optisch. Zu aller erst sollte die Ton Glasur genau nach Anleitung angerührt werden. Beim Produktkauf sollte auf Lebensmittelechtheit und das Nichtvorhandensein von Schwermetallen wie Blei geachtet werden.

Nun kann die Glasur mehrschichtig auf die getrocknete Tonoberfläche aufgetragen. Am Boden des Gefäßes sollte im besten Fall nur 1 Schicht aufgetragen werden. Beim Auftragen der jeweiligen Schicht sollte man etwa zehn Minuten warten, bis die Glasur leicht antrocknet. Jetzt kann das glasierte Werkstück gebrannt werden.

 

Ton Techniken zum Bemalen

Ton wird beim Trocknen hart und porös. Daher sollte darauf geachtet werden, welche Farben man sich zum Bemalen des Tons zulegt. Am besten bieten sich Plaka-, Öl-, Acryl- und Lackfarben an. Generell ist zu beachten, unglasierte Keramik saugt die Flüssigkeit aus den Farben heraus. Deswegen sollte vor dem Auftragen der Farbe der Ton zuerst mit einer Schicht Klarlack überzogen werden.

Sollte das Werkstück allerdings noch gebrannt werden, dann sollte man keinen Lack verwenden. Das Entfetten ist nicht notwendig, außer die Keramik nimmt die Farbe nicht an. Bei bereits glasierten Werken sollte die Oberfläche vor dem Bemalen mit Alkohol gereinigt werden. Damit gewährleistet ist, dass die Farbe dauerhaft hält, sollte das Werk nochmals mit einer Schicht Klarlack überzogen werden.

Ton Techniken zum Modellieren

Das Modellieren von Ton ist eine der ältesten Ton Techniken. Sie lässt sich viele Jahrtausende in die Vergangenheit zurückverfolgen. Hierbei wird der Ton nur mit den Händen bearbeitet, ohne jegliches Werkzeug oder Töpferscheibe. Die Basis jeder Arbeit mit Ton ist erstmal den richtigen Ton auszuwählen. Feinschamottierter Ton kann für kleinere Arbeiten wie Schälchen und kleinere Skulpturen genutzt werden.

Was ist Drehkeramik?

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Als Drehkeramik bezeichnet man alles, was auf einer Töpferscheibe hergestellt wird. Erst wird ein Tonklumpen in die Mitte der Töpferscheibe positioniert. In den Tonklumpen wird ein Loch gedrückt. Daraufhin wird die Töpferscheibe in Bewegung gebracht und das Loch im Ton wird erweitert auf die Größe der Bodenplatte.

Danach wird die Wandung zwischen den Fingern hochgezogen. Nachdem das Werkstück getrocknet ist, wird es nochmals auf die Töpferscheibe gelegt. Dann wird es meistens „abgezogen“ bei diesem Vorgang wird das Werkstück nochmal mit einem Draht geglättet. Dies ist eine der anspruchsvolleren Ton Techniken, da sie einiges an Hilfsmitteln benötigt.

 

Wie funktioniert eine Pinch-Technik?

Eine der beliebtesten Ton Techniken ist die „Pinch Technik“. Diese Technik kann ohne Werkzeug angewendet werden. Als Erstes wird eine Kugel geformt. Daraufhin wird unter rotierenden Bewegungen die Kugel von oben mit dem Daumen eingedrückt, die restlichen Finger halten an der Außenwand dagegen. Dabei muss das kneten relativ flink vorangehen, da die Handwärme und die Luft den Ton schnell trocknen lassen.

 

Aufbau der Wulsttechnik

Bei der Wulsttechnik werden sogenannte Tonwülste aus dem Ton geformt, die Dicke der Rollen kann frei bestimmt werden. Generell gilt jedoch, dass sich dickere Rollen eher für größere Objekte und Gefäße anbieten. Auch können Rollen verschiedener Dicke kombiniert werden, wie beim Töpfern einer Vase, die unten etwas fülliger aussehen soll und nach oben schmal verläuft. Durch das Stapeln der Rollen ergibt sich eine Oberfläche, auf der die einzelnen Wülste sichtbar sind. Diese kann dann nach Belieben noch poliert werden, für einen matten Glanz.

 

Wie wendet man die Überformtechnik an?

Die Überformtechnik ist eine der Ton Techniken, bei der Gipsformen genutzt werden. Dazu wird eine Tonplatte hergestellt und über die Form gelegt. Die Platte wird behutsam mit einem Schwamm angedrückt, bis diese anliegt. Daraufhin wird der abstehende Ton vom Rand entfernt.

Während der Entfernung des abstehenden Tons muss stets darauf geachtet werden, nicht die Gipsform anzuschneiden. Sollten Gipsreste in den nassen Ton gelangen, könnte es beim Brennen zu Sprüngen oder Rissen kommen. Danach wird der Ton getrocknet, bis er lederhart ist. Jetzt sollte die Gipsform entfernt werden, um zu vermeiden, dass das Werkstück platzt.

 

Was kann die Einformtechnik?

Ähnlich wie bei der Überformtechnik wird bei der Einformtechnik mit Gipsformen gearbeitet. Der Unterschied zwischen den beiden Techniken ist, dass bei der Einformtechnik die Tonplatte in die Gipsform gelegt wird und nicht darauf. Diese Technik ist eine der wenigen Ton Techniken, mit der sich perfekte Kugeln herstellen lassen.

 

Wozu benötigt man die Plattentechnik?

Bei dieser Technik wird mit Tonplatten gearbeitet, diese werden dann zu einem Objekt zusammen geformt. Dazu werden die Kanten angeraut und mit Tonschlicker bestrichen. Nun muss man die Tonplatten sorgfältig zusammen drücken. Ton Techniken dieser Art werden benutzt, um akkurate und geometrische Formen zu töpfern.

 

Fazit

Will man eine Vase töpfern, sollte man am besten zur Wulsttechnik greifen. Soll es doch eher eine Schale werden, bietet sich die Pinch Technik an. Zum Abschluss kann man nur sagen, dass die Ton Techniken ähnlich vielfältig sind wie die Verwendungsmöglichkeiten von Ton. Dabei hat jede Technik ihren eigenen Stärken und Schwächen und dementsprechend ihren eigenen Anwendungsbereich