Lufttrocknender Ton

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Wen die Lust zum Töpfern gepackt hat, der steht vor einem Problem das alle Hobby Töpfer betrifft. Denn ein Nachteil des herkömmlichen Tons ist die Tatsache, dass man ihn brennen muss. Aber wer hat schon einen Brennofen zu Hause oder in der Nachbarschaft?

Lufttrocknender Ton – Hinweise und Definition

Natürlich kann man ihn bei einem Brennservice brennen lassen, aber das kostet wiederum Geld. Aus diesem Grund greifen immer mehr Leute zu Materialien mit dem Oberbegriff Modelliermasse. Dazu gehören unter anderem Knete, Gips, Lehm und Ton. Zwei beispielhafte, mit Ton vergleichbare Modelliermassen sind Soft-Ton und Keramiplast.

Was ist selbsttrocknender Ton?

Wie der Name schon verrät, ist er selbst trocknend. Er muss also nicht gebrannt werden, um auszuhärten und haltbar zu werden, sondern kann an der Luft getrocknet werden.

  • Der Stoff ist besonders leicht zu verarbeiten, da er außergewöhnlich weich und leicht ist und kaum Lufteinschlüsse enthält.
  • Langes Kneten ist also nicht nötig. Er ist meistens weiß nach dem Trocknen, wird aber auch in Terrakotta, Braun und Schwarz angeboten.
  • Die Beschaffenheit ähnelt normalem Ton und wird wie dieser in Blöcken verkauft.

Wie kann man mit an der Luft trocknender Modelliermasse arbeiten?

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Vorbereitung des Tons vor der Verarbeitung ist nicht notwendig. Er kann in der gebrauchten Menge vom Block geschnitten, geknetet und geformt werden. Der restliche Ton kann vor dem austrocknen geschützt werden, indem man ihn in einer luftdichten Verpackung wie einem Gefrierbeutel verschließt.

Für kurze Zeit kann er auch in ein feuchtes Tuch gewickelt werden. Wichtig ist, dass Wasser hinzugefügt wird, da der Ton sonst schnell bröselig und rissig werden kann. An dieser Stelle ist wichtig darauf hinzuweisen, dass es sorgfältig und gleichmäßig verknetet werden muss.

  • Küchenwerkzeuge wie ein Nudelholz, Messer oder Ausstechformen für Kekse zur Bearbeitung verwendet werden oder wenn man sie zur Hand hat auch Tonwerkzeuge. Einzelne Teile können ganz einfach mit etwas Wasser verbunden werden oder auch erst nach dem Trocknen. Dafür reicht schon ganz normaler Klebstoff.
  • Wichtig ist, bei der Arbeit darauf zu achten, dass der Ton nicht zu dünn ausgerollt oder gestaltet wird. Dadurch können nämlich sonst unschöne Risse beim Trocknen entstehen. Eine Wanddicke von 2 cm sollte ausreichen, um jegliches Reißen zu verhindern. Nebenbei sorgt eine ausreichende Dicke zusätzlich für mehr Stabilität des fertigen Werks.
  • Bei besonders voluminösen Stücken empfiehlt sich die Füllung mit Pappe oder Papier, die die Feuchtigkeit zusätzlich aufsaugen. Wenn man möchte, kann man dem ausgehärteten Ton im Nachhinein noch mit Schmirgelpapier oder auch einer Feile eine glatte Oberfläche verpassen oder Kanten abrunden.
  • Bei der Motivwahl sind dem Künstler beim Gebrauch von selbst trocknendem Ton eigentlich keine Grenzen gesetzt. Es kann von Vasen, Schalen, Schmuck und Deko alles hergestellt werden, was das Herz begehrt. Bei Vasen oder Blumentöpfen wird allerdings geraten ein zusätzliches Gefäß hineinzustellen, da der Ton den dauerhaften Kontakt zu Wasser vermutlich nicht standhält.

Tipps für richtiges Trocknen

Das komplette Trocknen und aushärten kann bis zu zwei Wochen dauern. Das variiert je nach Größe, Dicke und Wasseranteil des Tons. Der oben genannte Soft-Ton braucht etwa 2-5 Tage zum Trocknen. Danach kann man ihn noch zusätzlich in den Backofen bei 100-110 °C aushärten lassen. Das gleich gilt ebenfalls für den Keramiplast. Beachtet werden müssen dabei mehrere Dinge.

Einmal ist die Umgebung zum Trocknen ein Faktor. Es dürfen keine äußerlichen Wärmeeinwirkungen durch z. B. Heizkörper und Sonne vorhanden sein. Jegliche Luftströmungen und Klimaveränderungen (z. B. Luftfeuchtigkeit) können das Trocknen nachweislich negativ beeinflussen.

Um jegliches Verformen oder Festkleben an der Kontaktstelle zum Boden zu vermeiden, sollte man das Werk nur symmetrisch anfassen, um so den Druck auf den Ton zu verteilen. Außerdem sollte es am besten auf einer Gipsplatte abgestellt werden. Ein kleiner Rat: Für besonders gleichmäßiges Trocknen kann das Werk auch auf einem Grillrost abgelegt werden, mit unterlegtem Backpapier gegen das Haften.

Wenn beim Trocknen trotz aller Mühen kleine Dellen oder Ecken sowie Risse an der Oberfläche auftreten, dann können diese mit ein wenig Wasser und Ton ganz einfach mit dem Finger glattgestrichen werden.

Achtung: An der Luft trocknender Ton schrumpft beim Trocknen um die 8- 10 %. Wenn das Werk also nach bestimmten Maßen angefertigt sein soll, muss dieser Unterschied einkalkuliert werden.

Behandlung nach dem Trocknen

Wenn der Ton vollständig ausgehärtet ist, kann er noch künstlerisch verziert werden. Dafür eignen sich verschiedene Arten von Farbe. Der Ton kann z. B. mit Lebensmittelfarbe, Filzstiften, Plakat-, Öl- oder Acrylfarbe bemalt werden. Wer möchte, kann vorher eine weiße Grundierung auftragen, damit die Farben richtig zur Geltung kommen.

Ein Hinweis zur Farbe: Wer möchte, kann auch vor dem Formen dem Ton z. B. Lebensmittelfarbe zumischen und so den ganzen Ton einfärben. Für die Illusion eines Steins können auch Flusen untergemischt werden.

Um für Wasserfestigkeit zu sorgen, kann der Ton mit Klarlack versiegelt werden, diesen gibt es sogar zum Aufsprühen. Dabei sollte darauf hingewiesen werden, dass wenn das Werk einmal lackiert ist, es nicht mehr bemalt werden kann. Die Lackierung sollte daher vorher gut überlegt sein.