Die wichtigsten Ton Techniken

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Wer töpfern möchte, kann zwischen verschiedenen Techniken wählen. Jede Technik verlangt nach unterschiedlichen Werkzeugen und Tonsorten. Letztendlich entscheidet das Motiv, dass man Töpfern möchte über die nötige Technik. Aber welche Techniken gibt es denn?

Die folgenden drei Techniken gehören zu der Kategorie der Aufbaukeramik:

  • Daumentechnik – Pinching

Diese Technik ist die Grundlage der Tontechniken. So zu sagen, eine Basistechnik. Damit ist sie besonders gut für Anfänger geeignet, die sich mit dem Material vertraut machen wollen. Sie können so ein Gefühl für den Ton, seine Eigenschaften und Handhabung bekommen.

Es werden bei dieser Technik keine Werkzeuge zur Bearbeitung des Tons verwendet. Man benötigt also nur das Mindeste, um anfangen zu können. Ein Stück Ton, Wasser und die eigenen Hände. Mit den Daumen wird infolgedessen der Ton durch Drücken geformt.

Der Ton, der hier bei dieser Töpfertechnik gewählt werden sollte, ist schamottierter. Das dient einmal zur Stabilität des Objekts und verhindert Lufteinschlüsse oder Unregelmäßigkeiten, die beim Aushärten zu einem Problem werden könnten. Zur guten Verarbeitung sollte er außerdem schön weich und nicht zu trocken sein.

Das vermutlich Wichtigste bei der Daumentechnik ist, nicht zu lange für die Verarbeitung des Tons zu brauchen. Es empfiehlt sich eher zügig arbeiten, damit der Ton bei der Modellierung nicht austrocknet. Die Technik eignet sich sehr gut für einfache, kleine oder mehrteilige Arbeiten.

  • Plattentechnik

Wie der Name Plattentechnik schon sagt, wird hier mit aus Ton geformten Platten gearbeitet. Diese werden miteinander verbunden, um Stück für Stück so ein Objekt zusammenzubauen. Es werden damit Dinge wie Boxen, Fliesen, Schilder hergestellt. Sie ist sowohl für Anfänger als auch für Fortgeschrittene geeignet und bietet vielfältige Gestaltungsmöglichkeiten.

Da es sich hierbei um eine Aufbautechnik handelt, sollte für die Arbeit mit Platten ab 15 x 15 cm ein grobschamottierter Ton verwendet werden, um die Stabilität des Objekts zu gewährleisten. Zum Schneiden und Messen des Tons kann Tonschneideschnur oder Holzbalken verwendet werden. Der Untergrund, auf dem gearbeitet wird, sollte entweder aus Gips oder Holz sein. Es wird außerdem eine Schale für den an gemixten Tonschlick gebraucht und ein Schwamm zum Befeuchten des Tons.

Nach dem Trocknen können die Teile dann zusammengefügt werden. Dafür werden die Kanten großzügig angeraut (z. B. mit einer Gabel) und mit Tonschlick bestrichen. Dann muss man die beiden Tonplatten vorsichtig aneinanderdrücken.

Durch den Druck kann es sein, dass der Schlick an den Seiten herausquillt. Es muss darauf hingewiesen werden, dass der herausquellende Schlick entfernt und nicht verstrichen werden sollte. Um die Platten fest zu verbinden, müssen im Anschluss Tonwülste gerollt werden. Eine wird innen angelegt und eine außen. Die Äußere kann deutlich dünner ausfallen als die Innere.

Diese müssen dann an die Schnittstellen angedrückt werden, um sie anschließend mit Wasser und den Fingern oder einem passenden Werkzeug zu verstreichen, bis die Übergänge nicht mehr zu erkennen sind.

Die Platten können aber auch einzeln verwendet werden. Durch Hochbiegen der Ecken oder Kanten kann daraus z. B. eine Schale entstehen.

  • Wulsttechnik

Bei dieser Technik werden aus Ton Wulste geformt. Diese werden dann mithilfe von Schlick verbunden und verstrichen. Nach und nach entsteht dadurch eine Fläche.

Begonnen wird diese Technik meist mit einer ausgerollten Tonplatte. Diese stellt den Boden des Gefäßes dar. Mit den Wülsten wird dann die Wand darauf aufgebaut. Diese werden mit den Händen auf der Arbeitsplatte auf die nötige Dicke und Länge gerollt.

Man benötigt hier eine Schale mit angemischtem Schlick und eine Gabel zum Anrauen der Schnittstellen. Wenn der Töpfer ein Gefäß als Motiv plant, sollte zum Ausrollen der Platte eine Rolle und mehrere Holzbalken für die gleichmäßige Dicke bereitstehen.

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Die Drehkeramik: Arbeiten mit der Töpferscheibe – Drehen

Mit einer Töpferscheibe erreicht man die Technik des Drehens. Es gibt elektrische und manuelle Scheiben. Manuelle müssen, wie der Begriff schon sagt, von dem Töpfer selber angetrieben werden. Das geschieht entweder durch die Hand oder mit den Füßen über einen Mechanismus.

  • Somit unterscheiden sich hier langsam drehende (mit der Hand) und schnell drehende (mit den Füßen) Töpferscheiben. Wichtig ist hierbei, was der Töpfer töpfern möchte. In der Regel handelt es sich dabei um Vasen, Becher, Töpfe oder Ähnliches. Durch die kontinuierliche Drehung entsteht auf einer Töpferscheibe ein rotationssymmetrisches Gefäß.
  • Gearbeitet wird auf einer Drehscheibe mit einem in der Mitte der Scheibe platzierten Tonblock. Beim Drehen wird dieser mit den nassen Fingern (Wasser muss bereitstehen) auf der Scheibe zentriert. Danach ausgehöhlt und zwischen den Fingern nach oben gezogen, wodurch eine glatte Wand entsteht.
  • Da man mit den Händen arbeitet, sollte für die Arbeit mit der Töpferscheibe unschamottierter Ton verwendet werden. Denn durch schnelleres Drehen könnte der schamottierte Ton die Hände verletzen.

Die Gießkeramik

Bei einer Gießkeramik wird der Ton in eine vorgeformte Gipsform gegossen. Diese Technik dient meistens zur wiederholten Herstellung einer Form. Die meisten dieser Techniken müssen nicht voneinander getrennt werden, sondern können kombiniert werden. Oft werden sie das auch bei mehrteiligen Arbeiten. Siehe auch Engel töpfern.